Die Meeresbrassen (Spondyliosoma cantharus) sind faszinierende Fische, die an den Küsten Europas und des nordöstlichen Atlantiks beheimatet sind. Diese vielseitigen Geschöpfe gehören zur Familie der Seebrassen (Sparidae) und zeichnen sich durch ihre bemerkenswerte Fähigkeit aus, sich ihrer Umgebung anzupassen – ein Talent, das ihnen den Namen “Meister der Tarnung” einbringt.
Meeresbrassen besitzen eine silbergraue Färbung, die mit dunklen Flecken übersät ist. Diese Musterung hilft ihnen, sich in den Felsriffen und Seegrasfeldern zu verstecken, wo sie ihre Beute aufspüren. Ihr Körperbau ist robust und torpedoartig, perfekt für schnelle Sprints, um Füchsen, Katzenhaien oder anderen Raubtieren auszuweichen.
Lebensraum und Habitat
Meeresbrassen bevorzugen felsige Küsten mit vielen Verstecken. Sie halten sich in Tiefen von 1 bis 50 Metern auf und sind oft in Seegras- oder Algenbänken anzutreffen. Diese Pflanzen bieten nicht nur Nahrung, sondern dienen auch als Schutz vor Fressfeinden.
Lebensraum-Charakteristik | |
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Tiefe: 1 - 50 Meter | |
Wassertemperatur: 8 - 22 Grad Celsius | |
Bodenbeschaffenheit: Felsig, mit vielen Verstecken | |
Vegetation: Seegras, Algen |
Ernährungsverhalten
Als Allesfresser ernähren sich Meeresbrassen von einer Vielzahl von Nahrungsquellen. Zu ihrem Speiseplan gehören:
- Muscheln: Mit ihren kräftigen Kiefern zerbrechen sie die Schalen und fressen die Weichtiere darin.
- Krebstiere: Garnelen, Krabben und andere Krebstiere sind beliebte Snacks für Meeresbrassen.
- Fischlarven: Kleine Fische dienen als zusätzliche Proteinquelle.
- Algen: In Zeiten des Nahrungsmittelmangels ernähren sich Meeresbrassen auch von Algen.
Meeresbrassen suchen ihre Beute meist auf dem Meeresgrund oder in den oberen Wasserschichten. Sie benutzen ihre scharfen Augen und eine geschickte Technik, um ihre Beute zu ergreifen:
- Anschleichen: Meeresbrassen nähern sich ihrer Beute langsam und vorsichtig an, bevor sie blitzschnell zuschlagen.
- “Saugen”: Mit ihren großen Mäulern saugen sie Muscheln und andere Beutetiere ein.
Fortpflanzung
Die Paarungszeit der Meeresbrassen beginnt im Frühjahr. Männchen entwickeln eine auffällige Färbung, um Weibchen anzulocken. Sie graben Nester in den Sand oder Kies und legen ihre Eier ab. Die Weibchen bewachen die Eier, bis sie schlüpfen.
Interessante Tatsache: Meeresbrassen sind Protogynie. Das bedeutet, dass sie als Weibchen geboren werden und später im Leben zu Männchen werden können!
Beziehungsweise zum Menschen
Meeresbrassen sind beliebte Speisefische. Ihr festes Fleisch hat einen milden Geschmack und eignet sich hervorragend für gegrilltes oder gedünstetes Gericht.
Vorsicht: Meeresbrassen können beim Angeln kampflustig sein. Daher sollten Sie beim Umgang mit ihnen Vorsicht walten lassen.
Naturschutz
Obwohl Meeresbrassen keine bedrohte Art sind, spielen sie eine wichtige Rolle im marinen Ökosystem. Es ist wichtig, ihre Bestände zu schützen und nachhaltige Fischereipraktiken zu fördern.